Warum unterscheiden sich die Höhenmeter zwischen der Planung und der Aufzeichnung einer Tour?
Unterschiedliche Geländemodelle
Wie bei allen Tourenportalen basiert die Berechnung der Höhenmeter auch in unserem Tourenplaner auf einem digitalen Geländemodell (DGM). Dieses liegt unsichtbar unter der Karte und zwar unabhängig davon, welche Kartengrundlage gewählt wird.
Wie genau bzw. realistisch die Berechnung der Höhenmeter bei einem Routingvorgang ausfällt, hängt von der Auflösung des in der jeweiligen Region verfügbaren DGM ab. Die Auflösung ist dabei nichts anderes, als die Kantenlänge eines Quadrates, dem für die gesamte Fläche ein und derselbe Höhenwert zugewiesen wird. Je kleiner diese Quadrate sind, desto hochauflösender, also genauer ist das DGM. Je größer die Quadrate werden, desto gröber, also ungenauer ist das DGM. In der Praxis entstehen durch diese Vereinfachung des realen Geländes zwangsläufig Abweichungen – ganz besonders natürlich in den Bergen und im Speziellen auf Graten und Gipfeln.
Aktuell beinhaltet unser Höhenservice folgende Auflösungen:
- Schweiz: 2 x 2 m
- Deutschland, Österreich und Nord-Italien: 10 x 10 m
- Frankreich: 25 x 25 m
- Rest der Welt: 30 x 30 m
Durch technologische Fortschritte in der Vermessungstechnik werden die zur Verfügung stehenden DGM immer genauer.
Wir sind ständig auf der Suche nach neuen, höheraufgelösten Modellen, um ein noch exakteres Routingergebnis liefern zu können.
Abstand der Messpunkte
Ein weiterer Faktor, der sich maßgeblich auf das Routingergebnis auswirkt, ist der Abstand zwischen den einzelnen Messpunkten (nicht zu verwechseln mit den manuell gesetzten Wegpunkten im Tourenplaner!).
„Viele Messpunkte = genaueres Ergebnis“ – Warum diese Formel nicht aufgeht, lässt sich am sog. „Elefanten-Ameisen-Problem“ gut veranschaulichen: Für eine Ameise (kurze Schrittlänge) ist ein Bordstein relevant, für einen Elefanten nicht. Würde man sämtliche Bordsteine einer Tour addieren, würde ein sehr hoher Wert entstehen, der für einen Elefanten nicht stimmt – Denn er bekommt die Bordsteine wegen seiner größeren Schrittlänge nicht mit. Bei diesem Problem muss sich jeder Routing-Anbieter entscheiden, ob er größere oder kleinere Abstände wählt – Wir haben uns bewusst für einen Mittelwert entschieden, da in der Praxis sowohl zu viele, als auch zu wenige Messpunkte zu einem schlechten bzw. unrealistischen Routingergebnis führen. An einem GPS-Gerät und auch an einigen Smartphones kann sich jedoch jeder individuell für eine gewisse „Schrittlänge“ entscheiden.
Was ist „richtig“ und „falsch“?
Unterschiede entstehen auch dadurch, dass es keine exakte Referenztour gibt. „Zeichnet doch mit GPS auf?!“ mag man vielleicht denken. Aber diese Daten sind nicht „richtiger“, als die digitalen Geländemodell. Das hat mehrere Gründe:
- GPS ist nicht exakt – weder in der Höhe noch in der Distanz. Es setzt die Messpunkte immer minimal links oder rechts des Weges. In ebenem Gelände ist dies nicht weiter schlimm, an steilen Flanken oder am Rand einer Klippe entstehen so aber Höhenmeter, die in Wirklichkeit gar nicht Teil der Strecke sind.
- Der Wegverlauf ist im Satellitenbild und der Karte identisch und entspricht der Realität (das kann man gut auf unserer Hybridkarte sehen). Der GPX-Track hingegen liegt teilweise etwas abseits des Weges. Ein aufgezeichneter Track garantiert also nicht immer „perfekte“ Daten.
Unser Tipp für möglichst realistische Werte
Route deine Tour immer auf unserem Wegenetz – so sind die Daten zwar nicht „richtiger“ oder „falscher“ als andere, aber sie stimmen zumindest mit den anderen Touren auf unserer Plattform überein. Außerdem gibt es so keine Abweichungen („Sprünge“) abseits des Weges.
Um bei der Nachbereitung zu wissen, wo du unterwegs warst, macht es natürlich dennoch Sinn, den Track per GPS-Gerät aufzunehmen. Um einzuschätzen, wie zuverlässig die angezeigten Daten überhaupt sind, lade den Track in unserem Tourenplaner hoch und lass dir das Luftbild anzeigen. Sind der Track und der Weg in der Luftbildansicht größtenteils identisch, spricht das für eine hohe Genauigkeit.