Wandern mit Hunden
Gesundheitliche Voraussetzungen
Grundsätzlich ist jeder gesunde Hund in der Lage, eine Wanderung zu bestreiten. Wenn jedoch eine längere Tour geplant ist, macht es Sinn, den Hund sicherheitshalber von einem Tierarzt durchchecken zu lassen.
Zudem sollte man den Hund schon einige Zeit vorher durch regelmäßiges Trainieren auf die bevorstehende Herausforderung vorbereiten und so seine Kondition nach und nach stärken.
Angemessene Routenwahl
Auch mit der Routenwahl sollte man sich früh genug beschäftigen und sich genau über die Gegebenheiten auf der geplanten Tour informieren. Gerade im alpinen Gelände steht man sonst plötzlich vor einer unüberwindbaren Eisenleiter oder einer Felsentreppe und kommt mit dem Hund nicht mehr weiter.
Zusätzlich sollte man beachten, dass nicht alle Hunde – obwohl sie ausdauernde Läufer und geschickt auf schmalen Wegen sind – in anspruchsvolles Gelände mitgenommen werden können. Es kommt immer darauf an, wie der Hund trainiert ist und ob er auch schwieriges Terrain gewöhnt ist.
Am besten tastet man sich an größere Herausforderungen langsam heran und achtet darauf, wie sich der Hund verhält.
Ausrüstung für den Hund
Hundeschuhe
Auch wenn es sich im ersten Moment etwas übertrieben anhören mag, sind Hundeschuhe ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand für empfindliche Pfoten – vor allem bei Touren auf Schnee und Eis sowie in unwegsamem Gelände.
Leine und Geschirr
Auf Wanderungen in alpinem Gelände empfiehlt sich eine Leine mit gut sitzendem Hundegeschirr. Halsbänder oder -ketten sind gefährlich, weil bei Stürzen Strangulierungsgefahr besteht. Auch auf Wanderungen im flachen Terrain kann sich eine Leine in unwegsamem Gelände verheddern. Durch ruckartiges Reißen am Halsband verletzt sich der Hund dann.
Eine sehr lange Leine ist auf Wanderungen nicht zu empfehlen. Zwar erhöht sie den Aktionsradius des Hundes, gerade im Wald oder in unwegsamem oder steilem Gelände ist es aber von Vorteil, den Hund nahe bei sich zu führen.
Erste Hilfe
Verletzt sich der Vierbeiner während der Tour, braucht man ein Erste-Hilfe-Set. Dieses gibt es bereits fertig abgepackt zu kaufen. Es gehört auf jeder Tour in den Rucksack und sollte zumindest Verbandsmaterial, eine Schere, sterile Kochsalzlösung und eine Zeckenzange enthalten.
Futter und Wasser
Wichtig ist auch, dass der Hund während der Tour regelmäßig mit Nahrung und Wasser versorgt wird. Somit müssen ein entsprechender Wasservorrat und Leckerlis bzw. energiereiches Nassfutter mitgenommen werden.
Um dem Hund das Fressen während der Wanderung zu erleichtern, bieten sich faltbare Wasser- und Futternäpfe an.
Kleidung/Hundehandtuch
Wind- und Regenschutz gehören bei extremen Wetterverhältnissen auf jeder Hundewanderung dazu. Zusätzlich ist ein Hundehandtuch zum Abtrocknen für zwischendrin sinnvoll, gerade wenn der mitwandernde Vierbeiner gerne Wasser aufsucht.
Kotbeutel
Auch die dürfen natürlich nicht fehlen: Beutel, in denen du die Hinterlassenschaften deines Hundes mitnimmst. Achtung: Auf Wanderungen kann es eine Weile dauern, bis man den nächsten Müllbeutel findet - die Tüte lässt sich aber meist gut an den Rucksack knoten. Bitte lass sie auf keinen Fall in der freien Natur liegen!
Nicht nur der Hund braucht eine Ausrüstung - erfahre hier alles über die Packliste für Zweibeiner!
Damit du immer sicher und bequem auf Tour bist, haben wir dir eine Übersicht aller benötigten Ausrüstungsgegenstände ...
Fernwanderungen mit Vierbeinern
Mit einem gesunden und gut durchtrainierten Hund, der das gemeinsame Wandern bereits gewohnt ist, kann man neben (Halb-)Tagestouren natürlich prinzipiell auch eine mehrtägige Fernwanderung unternehmen.
Neben allen bereits genannten Tipps solltest du bei einer Weitwanderung auch Folgendes beachten:
Gepäck
Bei einer Fernwanderung ist der richtig gepackte Rucksack sowieso schon das A und O. Dabei gilt es, alles Notwendige mitzunehmen und auf Unnützes zu verzichten, damit der Rucksack so leicht wie möglich bleibt. Bei einer Fernwanderung mit Hund kommt zum eigenen Bedarf natürlich noch das Equipment für den Vierbeiner hinzu. Es lohnt sich, das Wandern mit dem zusätzlichen Gepäck erst einmal auf einer kürzeren Tour zu testen!
Hundetaugliche Tour wählen
Genauso wie bei einfachen Wanderungen solltest du auch bei Fernwanderwegen darauf achten, dass die Tour hundefreundlich ist - durch die längere Strecke musst du hier auch mit einem höheren Recherche-Aufwand rechnen. Zum Beispiel solltest du lange Asphalt-Strecken im Sommer meiden, genauso wie anspruchsvolle Kletterpassagen. Je nach Größe und Fitness deines Hundes kannst du mit einer Etappen-Länge von 15 bis 25 Kilometern planen. Gerade in der Mittagshitze solltest du eine längere Pause planen - denk dran: Hunde können nicht schwitzen, um sich abzukühlen.
Selbst wenn du top vorbereitet bist, gilt unterwegs: Schenke deinem Hund besondere Aufmerksamkeit und lege eine Pause ein, wenn dein Vierbeiner erschöpft wirkt. Außerdem musst du gerade bei langen Touren genug zu Trinken anbieten und das Futter verteilst du lieber auf mehrere kleine Snacks als wenige große Portionen.
Hütten-Übernachtungen
Erkundige dich unbedingt vorher, ob die Hütten Hunde zulassen und reserviere für euch beide am besten frühzeitig einen Platz. Selbst Hütten, die nichts gegen vierbeinige Gäste einzuwenden haben, lassen oft nur einen Hund pro Nacht zu – sichere euch also einen Schlafplatz im Vorhinein! Nicht nur hier gilt: Der Hund sollte gut erzogen sein und halte dich stets and die Regeln der Hütten-Besitzer.
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Gut zu wissen
Verwende den Filter in unserer Tourensuche, um dir hundefreundliche Touren anzeigen zu lassen. Öffne dazu den Filter, scrolle etwas nach unten zu den „Eigenschaften“ und setze ein Häkchen bei „hundefreundlich“.
Wenn du selbst eine hundefreundliche Tour geplant hast, kannst du sie als hundefreundlich markieren. Du findest die Einstellung im Bearbeitungs-Modus unter „Details“ → „Eigenschaften“ → „hundefreundlich“.
Foto: Kristyna, Adobe Stock